Frei nach dem Motto Weihnachtszeit schöne Reisezeit machte sich eine kleine Gruppe von Friedrichshainern und fast Friedrichshainern auf den Weg nach Potsdam, um den traditionellen Weihnachtsmarkt im Holländischen Viertel zu besuchen.

Ursprünglich wollten wir zu den Brandenburger Nachbarn nach Quedlinburg fahren und mittelalterliche Handwerkskunst im schönsten Fachwerkambiente beim „Advent in den Höfen“ bestaunen und dampfende Bratäpfel genießen – doch Frau Holle machte uns leider mit starkem Schneetreiben und Schneeverwehungen einen Strich durch die Vorweihnachtsreise-Rechnung.

Also warfen wir unsere Pläne über Bord und grübelten bei einem ofenfrischen Ciabatta und einem Heißgetränk in unserem Stammcafé – dem Kaffeeladen in der Simon-Dach-Straße – nach einer sinnvollen Alternative im näheren Umland von Berlin. Nach einer Runde Kaffeeklatsch waren die Würfel sprichwörtlich gefallen und der kleine Weihnachtsreisetross setzte sich in Gang und wir starteten mit unserem Kurztrip nach Potsdam ins Holländische Viertel.

Das Holländische Viertel in Potsdam ist das größte zusammenstehende Bauensemble und gleichzeitig Kulturdenkmal im holländischen Stil außerhalb der Niederlande. In vier Häuserblöcke aufgeteilt reihen sich rund 130 meist zweistöckige Häuser aus rotem Backstein aneinander und verleihen dem Holländischen Viertel mit einer Mischung aus kleinen Ladengeschäften, Kunstgalerien, gemütlichen Wohnungen sowie Restaurants und Cafés einen ganz besonderen Flair. Ursprünglich wurde das Holländische Viertel im 18. Jahrhundert als geschlossenes Quartier erbaut, um holländische Handwerker nach Potsdam zu locken. Schlussendlich zogen im Holländischen Viertel französische und preußische Handelsvertreter, Künstler und Soldaten ein und prägten durch ihre multikulturelle Mischung den Charme des Holländischen Viertels, das heute zu einem der bekanntesten Touristenattraktionen in Potsdam und Brandenburg gehört. Der Besuch des Holländischen Viertels ist auf jeden Fall eine echte Empfehlung – einfach mal durch die urtümlichen Gassen schlendern und danach in einem der kleinen Cafés bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee die Zeit verstreichen lassen.

In der Vorweihnachtszeit findet jedes Jahr im Holländischen Viertel der traditionelle Weihnachtsmarkt statt – eine bunte Mischung aus Brauchtum und neumodischen Schnick Schnack. Kleine Verkaufsbuden mit Handwerkskunst und Spezialitäten aus der Region reihen sich an klassische „Fressbuden“ und Glühweinstände, hier und da dreht ein Schaukelpferd einsam auf einem Kinderkarussell seine Runden und überdimensionale Nussknacker und Weihnachtspyramiden zäumen den Weg. Die Atmosphäre des Weihnachtsmarktes ist durch die schmalen Gassen sehr gemütlich. Ergriffen von der musikalischen Untermalung spazierten wir von einem Glühwein zum nächsten und genossen heiter und beschwingt den kalten Wintertag.

Ganz in der Nähe des Holländischen Viertels befindet sich das Brandenburger Tor direkt am Luisenplatz, der umringt ist von vielen netten Restaurants. Uns trieb der Hunger in den „Alten Stadtwächter“, einem altertümlichen Bau direkt an der Stadtmauer, der zu Zeiten des Königs Soldaten Zuflucht gewährte. Heute ist der „Alte Stadtwächter“ ein Restaurant mit dem Charme einer urigen Wirtsstube. Geboten wird einem hier deftige deutsche Küche und so standen neben Fisch aus der Region auch Enten- und Sauerbraten auf unserem Tisch. Deftig, lecker – gut!

Der Besuch des Weihnachtsmarktes im Holländischen Viertel in Potsdam – mein Tipp für alle, die einen beschwingten Vorweihnachtsnachmittag in Brandenburg genießen wollen!

Quelle: Wikipedia, Holländisches Viertel

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