Vor einiger Zeit sind wir auf einem unserer vielen Ausflüge auf ein gemütliches Restaurant, dem Fährhaus Caputh, am Ufer des Templiner Sees direkt an der Caputher Gemünd gestoßen und haben uns sofort ein kleinwenig darin verliebt. Und damit sind wir in bester Gesellschaft, denn kein geringerer als Albert Einstein hat oft und viel seine Liebe zu Caputh bekundet.
Das Fährhaus Caputh ist eine Gaststätte mit viel Charme und vor allem mit viel Geschichte. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde erstmals der Fährbetrieb Caputh und Wentorfinsel an der Caputher Gemünd, einer Engstelle der Havel, aufgenommen. Der Fährmeister erwarb das dazugehörige Grundstück und errichtete darauf ein Gartengrundstück. Anfang des 20. Jahrhunderts avancierte Caputh zu einem der beliebtesten Ausflugsziele der gehobenen Berliner Gesellschaft und man vermutet, dass dieser Umstand die nötige Inspiration für den damaligen Fährmeister war, aus seinem bisher einfachen Gartengrundstück mehr zu machen. Überliefert ist, dass hier um 1904 die ersten Gasträume entstanden sind. 195o wurde das Fährhaus Caputh als Hotel und Restaurant weiter ausgebaut. 1984 ging das Fährhaus in den Besitz der Familie Müller, die die Wirtschaft bis heute betreibt und für ihren legendären Blechkuchen bis über die Brandenburger Landesgrenzen berühmt ist.
Was einen erwartet? Ein Gasthaus mit vielerlei Möglichkeiten sich zu entspannen und ein gutes Essen zu genießen. Neben dem im Sommer sehr beliebten Havelsteg, einer Terrasse quasi direkt auf der Havel, einer kleinen Veranda und einem Gastsaal, gehört zu guter Letzt ein gemütlicher Biergarten mit Blick auf den Fähranleger zu den Räumlichkeiten des Fährhaus Capuths. Das Interieur ist urig und einfach gehalten. Holztische, -stühle und -bänke zieren die Räume. Die Atmosphäre erinnert an die klassischen Ausflugslokale, die man aus Kindertagen noch kennt, wenn man mit der ganzen Familie zum sonntäglichen Ausflug unterwegs war. Aber das Ganze macht die Sache auch so authentisch. Auf dem Speiseplan stehen gute alte Gerichte wie bei Muttern: Schnitzel, Rouladen, Entenbraten, Schweinshaxe, Forelle blau und vieles mehr. Das Essen ist vorzüglich und bei dem Gedanken daran läuft mir ein kleinwenig das Wasser im Mund zusammen. Unumstritten ist das absolute Highlight der hausgemachte Kuchen mit einer großen Schüssel selbst geschlagener Sahne. Ein Traum!
Bevor ich hier weiter in den höchsten Tönen schwärme und beim Schreiben Hunger bekomme, kann ich nur sagen: Probiert es aus!
Das Fährhaus Caputh hat ganzjährig geöffnet und ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Im Anschluss an ein gutes Essen unbedingt einen kleinen Spaziergang durch Caputh machen und dem perfekten Sonntagsausflug steht nichts mehr im Wege.
Mit dem Auto ist das Fährhaus Caputh ganz schnell und vor allem bequem zu erreichen. Über die A100 bis zur Ausfahrt Dreieck Funkturm fahren, dann weiter auf der A115 in Richtung Magdeburg einfädeln und auf der A10 bis Ausfahrt-17 Michendorf fahren. Zum Schluss geht’s auf der L73 bis Caputh.
Was fu00fcr eine schu00f6ner und ausfu00fchrlicher Bericht! So kann man sich diesen Ort gut vorstellen. Ich denke, dorthin werde ich bald mit meiner Familie reisen.
Mein Tipp: Haxe oder (und) hausgemachter Kuchen. Es lohnt sich immer.
Danke. Weiter so.