Kein Ostern ohne Osterfeuer! Christlicher Brauch oder Volkssitte, das ist hier die Frage und so mancher, der in die Flammen des Osterfeuers schaut hat sich schon einmal gefragt: Was feiere ich hier eigentlich?

In der Liturgie wird in der katholischen Kirche vor der Feier der Osternacht ein Feuer entzündet, an dem der Prister die Osterkerze anzündet. Diese Kerze wird anschließend als Symbol des Lichts in die Kirche getragen. Das brennende Licht in der dunklen Kirche steht für Jesus Christus als Licht der Welt. Wie einst das Volk Israel der Feuersäule durch die Wüste folgte, so folgten die Gläubigen Jesus Christus auf dem Weg vom Tod zum Leben.

Das Osterfeuer als weltliche Volkssitte geht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Am Karsamstag, mancherorts auch am Ostersonntag, wird das Osterfeuer abgebrannt. Das Osterfeuer dient der Volkssitte nach der Vertreibung des Winters und man feiert den Sieg der Sonne über die Kälte und Dunkelheit. Man trifft sich mit Freunden, Bekannten und Nachbarn in geselliger Runde am Osterfeuer, um gemeinsam Bier zu trinken und Spezialitäten vom Grill zu genießen. Schöner kann man den Winter nicht vertreiben!

Uns hat es gemeinsam mit Freunden nach Böhmerheide an den Weißer See verschlagen. Böhmerheide ist ein kleiner Ortsteil von Schorfheide. Die Schorfheide selbst ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands. Der Begriff Schorfheide entstand erstmals im Mittelalter als Bauern ihre Schafe in den Eichenwald trieben, um sie mit den herabgefallenen Eicheln zu mästen. Göring unterhielt zu Zeiten des Nationalsozialismus hier seinen gigantischen Waldhof Carinhall. In der ehemaligen DDR waren große Teile des Waldes Speergebiet und dienten den SED-Funktionären als Jagdgebiet. Heute ist die Schorfheide ein beliebtes Naherholungsgebiet für viele Berliner.

Böhmerheide liegt direkt am Weißer See, der umgeben ist von kleinen und großen Badewiesen, Einfamilien- und Ferienhäusern. Gerade für Fahrradtouristen interessant, denn an Böhmerheide führt direkt der Radwanderweg Berlin-Usedom vorbei. Unweit der Landstraße befindet sich das Restaurant „Café zum Weißer See“, das neben dem Restaurantbetrieb Urlaubern auch ein Bett für die Nacht bietet. Jeden Ostersonntag findet hier, direkt am Ufer des Weißer See’s, das offizielle Osterfeuer statt. Es gibt Bratwurst vom Grill und Bier aus dem Fass. Die Menschen in Böhmerheide sind wirklich sehr gastfreundlich und so kann man begleitet vom ultimativen Hit-Mix seinen Gedanken mit dem Blick ins Osterfeuer nachgehen. Der Sternenhimmel über Brandenburg sorgt für die notwendige Romantik und wer Glück hat, kann die eine oder andere Sternschnuppe am Himmels-Firmament entdecken.

Gerade in Brandenburg aber auch in anderen ländlichen Gegenden von Deutschland entfachen jedes Jahr aufs neue Wettkämpfe um das schönste und größte Osterfeuer. Für Lagerfeuer-Fans und Osterfeuertouristen ein echtes Highlight.

Mein Tipp an dieser Stelle: Ganz genau die Anfangszeiten des Osterfeuers checken, sonst kann es schon einmal passieren, dass das Feuer fast niedergebrannt ist.

Mit dem Auto geht’s am schnellsten über die A12 bis Ausfahrt Finowfurt und dann weiter auf der B167 , auf der Zerpenschleuser Chaussee auf die L100 abbiegen und dann direkt bis Böhmerheide. Die Fahrt dauert eine gute Stunde und bietet genügend Zeit, um die Brandenburger Landstraßen mit der Musik von Elbow zu genießen.

Quellen: Wikipedia

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